LG Mittelmark – 100 % Fokus auf den Nachwuchs
Ein toller Bericht über unsere LG auf leichtathletik.de, aussagekräftig, interessant und wegweisend.
Das Konzept ist bemerkenswert. Die LG Mittelmark hat sich ganz dem Nachwuchs verschrieben und sich so in der Region um Potsdam bereits einen Namen gemacht. Mit Martin Conrad ist auch ein früherer deutscher Mittelstreckler dabei, der jetzt seine neue Berufung gefunden zu haben scheint.
Wenn der 28-Jährige, der eine 800 Meter-Bestzeit von 1:46,88 Minuten vorweisen kann, über das Projekt spricht, ist zu spüren, dass er für diese Sache „Feuer und Flamme“ ist und darin aufgeht. „Ich mache mit, weil das Konzept stimmt“, sagt er und ist von der Nachhaltigkeit der Arbeit bei der LG Mittelmark überzeugt.
Das Konzept zielt darauf ab, die Kinder und Jugendlichen der Region um Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf für die Leichtathletik zu begeistern. Und man hat schon einiges erreicht. Fünf Schulen sind Partner der LG Mittelmark. Ein Talentscout ist im Einsatz. Es bestehen enge Kontakte zu den Sportlehrern.
Kinder sollen das Talent entdecken
Mit dem Ziel „Kinder sollen ihr Talent entdecken“ hat man Arbeitsgemeinschaften ins Leben gerufen, bei denen man insgesamt 200 Kinder zum Sport bringt. 80 Kinder sind wiederum in der Vereinsbetreuung und gehören damit der LG Mittelmark an.
Dass man im Bereich U12 bis U18 den Hochburgen Cottbus und Potsdam auf den Fersen ist und einige junge Sportler, die pro Jahr ein Landesniveau erreichen, sind das vorzeigbare Ergebnis der engagierten Arbeit. Die regionalen und überregionalen Erfolge nehmen zu. 400-Meter-Läufer Laurenz Pagel (jetzt Dresdner SC) hat es sogar schon zum C-Kader-Athleten geschafft.
Die Nachwuchssportler können vier- bis fünfmal in der Woche das Laufen, Springen und Werfen trainieren. Sie bestreiten den klassischen Weg zum Wettkampfsport: Angefangen von der Kinderleichtathletik über die Mehrkampforientierung und den Block-Mehrkampf bis hin zur Disziplinorientierung. Die Vielseitigkeit kommt ganz klar vor der Spezialisierung.
Ergänzung zur Sportschule
Die LG Mittelmark sieht sich dabei mehr als Ergänzung zur Sportschule Potsdam, die zugleich für die LG-Athleten die erste Adresse in Sachen Leistungssport ist. Wird ein Talent entdeckt, kann es so den Weg zur Sportschule gehen. Umgekehrt gilt aber auch: Wenn es jemand nicht zur Sportschule schafft oder einfach nicht dorthin möchte, der findet in den Vereinsstrukturen eine passende sportliche Heimat. Dort gibt es auch zum Spaß an der Freude eine Gruppe unter dem Motto „Leichtathletik für jedermann“.
Hinter der LG Mittelmark stehen als Vereine der RSV Eintracht Stahnsdorf 1949, ein großer Spartenverein mit über 3.000 Mitgliedern, und der Kleinmachnower Lauf Club. Erste Partner und Sponsoren sind mit dieser Infrastruktur bereits gefunden. Auch ein Förderverein wurde ins Leben gerufen, damit die Arbeit wirtschaftlich auf noch solidere Beine gestellt werden kann.
Martin Conrad nutzt sein Netzwerk
Martin Conrad bringt bei der LG Mittelmark nicht nur sein Wissen und seine eigenen Erfahrungen als deutscher Spitzenläufer ein, sondern er lässt auch allzu gerne seine guten Kontakte spielen. So kommt es, dass Athletinnen und Athleten wie Hindernis-Europameisterin Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus), Geher-Ass Christopher Linke (SC Potsdam) oder der Leverkusener Mittelstreckler Robin Schembera auf der Homepage als Partner des Projekts auftreten.
So kommt es auch, dass Antje Möldner-Schmidt auf eine Autogrammstunde und beim Training vorbeischaut oder der frühere U20-Europameister René Bauschinger, die Ex-Mittelstrecklerinnen Kathleen Friedrich und Monika Merl sowie die Hamburger Hindernisläuferin Jana Sussmann Spikes und andere Ausrüstungsgegenstände für die Nachwuchs-Leichtathleten der LG Mittelmark zur Verfügung stellen.
Vorbilder lassen das Herz höher schlagen
Martin Conrad will Vorbilder zum Anfassen präsentieren. Er weiß, dass das seinen Schützlingen und den Athletinnen und Athleten seiner Trainerkollegen viel Motivation bringt: „Da schlägt das Herz gleich schneller.“
Überhaupt sind es Herzblut, fokussierte Talentförderung und gerade das besondere Augenmerk auf den Nachwuchs, das die Arbeit auszeichnet. Aus dieser Basis heraus entstehen Impulse, die der Jugend-Leichtathletik offensichtlich sehr gut tun. Das Konzept scheint zu stimmen. Der weitere Weg der LG Mittelmark könnte spannend und fruchtbar zugleich werden.
Christian Fuchs